Die Prokura im Überblick
Besonders in größeren Unternehmen kann der Chef unmöglich alle Entscheidungen übernehmen. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie das funktioniert und warum wichtige Entscheidungen andere treffen dürfen? Hat das dann überhaupt rechtlich gesehen seine Richtigkeit? Genau hier treffen wir auf den Begriff Prokura, aber was ist das eigentlich? Welche Vor- und Nachteile gibt es und was bringt diese Prokura denn eigentlich? Wir klären auf und zeigen dir alles, was du hierzu wissen musst.Verschaffe dir jetzt einfach einen Überblick.
Was ist eine Prokura?
Der Name Prokura stammt aus dem italienischen (procura „die Vollmacht“) und dem lateinischen ( pro „für“, cura für „Sorge"). Wir sprechen hier also von einer Vollmacht, die eine Person zu einem sogenannten Prokuristen macht. Eine Handlungsvollmacht als eine Stellvertretung für diverse Entscheidungen. Der Prokurist darf also rechtliche Verbindungen eingehen mithilfe seiner Unterschrift, denn die Prokura ermächtigt ihn dazu. Zu diesen Entscheidungen gehören unter anderem Verträge abschließen, Mitarbeiter einstellen oder auch Kündigungen. Diese sogenannten Rechtsgeschäfte dürfen im Regelfall nur vom eingetragenen Geschäftsführer übernommen werden, daher soll die Erteilung einer Prokura immer gut überlegt sein.
Welche Arten der Prokura gibt es?
Innerhalb einer Prokura gibt es auch große Unterschiede, denn nicht jede Vollmacht ist gleich. Wir unterscheiden hier zwischen drei gängige Formen. Die Einzelprokura, die Gesamtprokura und die Filialprokura.
Die Einzelprokura ist die meist gängigste Form und ist sehr umfangreich. Im Prinzip darfst du mit einer Einzelprokura alle Entscheidungen treffen und es bedarf keiner Rücksprache. In größeren Unternehmen ist das allerdings wieder anders, denn hier findest du häufiger die Gesamtprokura. In diesem Fall bedarf es zwei Personen mit einer Gesamtprokura, um einen Vertrag oder ähnliches rechtlich bindend zu gestalten. Eine Person alleine mit dieser Prokura ist nicht entscheidungsfähig.
Eine Filialprokura ist besonders in Ketten sehr beliebt, denn diese ist nur auf eine Filiale oder Standort bezogen. Der Prokurist trifft also nur Entscheidungen, die eben diesen Standort betreffen, aber darf nicht für andere entscheiden.
Unterschied zwischen Prokuristen und Geschäftsführer
Der Unterschied zwischen Prokuristen und Geschäftsführer ist schnell erklärt, denn der Geschäftsführer wird immer über diesem stehen. Zwar erlaubt die Prokura Entscheidungen zu treffen und auch Verträge zu schließen, aber ein Unterschied ist essenziell. Der Geschäftsführer vertritt die Gesellschaft gegenüber dem Unternehmen, also auch gegenüber dem Prokuristen. Die Prokura erlaubt das allerdings nicht, somit ist es klar, dass der Geschäftsführer nochmals mehr Rechte genießt. Ein Prokurist ist also nur ein genannter Vertreter.
Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Wie immer gibt es Vor- und Nachteile, also wollen uns doch auch mal die Prokura genauer anschauen. Wir unterscheiden zwischen Unternehmen und dem Prokuristen und nehmen es mal genauer und die Lupe.
Vorteile eines Prokuristen:
• Schnellere Entscheidungswege
• Höhere Wertschätzung
• Größere Verantwortung
Nachteile eines Prokuristen:
• Größere Verantwortung
• Risiko für Entscheidungen
• Unterliegt nach wie vor dem Geschäftsführer
Vorteile des Unternehmens:
• Person darf selbst benannt werden
• Effizienteres Arbeiten
• Bessere Kompetenzen
Nachteile des Unternehmens:
• Mit Risiko verbunden
• Verlust der Kontrolle
• Haftung für falsche Entscheidungen
Du willst noch mehr lernen?
Die Prokura ist natürlich eine tolle Sache und wird häufig genutzt. Aber um dir das zu verdienen, musst du natürlich erstmal ordentlich was auf dem Kasten haben. Wie wäre es denn, wenn du dir weitere kostenfreie Lernvideos von uns ansiehst? Oder doch die Lernkarten genau für deinen Beruf, hierzu empfehlen wir dir unser Berufslexikon. Weitere spannende Themen und viele weitere Produkte findest du hier bei deinem Prüfungspartner.