Incoterms einfach erklärt Teil 1
Incoterms ist eine Abkürzung für "International Commercial Terms" (internationale Handelsklauseln). Es handelt sich um eine Reihe von international anerkannten Regeln und Bedingungen, die den Verkauf und Transport von Waren zwischen Käufern und Verkäufern regeln. Incoterms wurden erstmals im Jahr 1936 von der internationalen Handelskammer (ICC) eingeführt und wurden seitdem mehrmals überarbeitet, um den sich ändernden Anforderungen des globalen Handels gerecht zu werden. Die Incoterms legen fest, welche Kosten und Verantwortlichkeiten der Käufer und der Verkäufer bei einem internationalen Handelsgeschäft tragen. Sie klären unter anderem Fragen wie den Zeitpunkt des Übergangs des Eigentums an den Waren, die Aufteilung der Versandkosten, den Versicherungsschutz und die Verantwortlichkeiten in Bezug auf Verladung, Transport, Zoll und andere logistische Aspekte.
Es gibt insgesamt 11 Incoterms, die in vier Kategorien unterteilt sind:
1. Gruppe E: Abholung: Hier übernimmt der Käufer die meisten Kosten und Verantwortlichkeiten.
- EXW (Ex Works): Der Verkäufer stellt die Ware zur Abholung am vereinbarten Ort bereit.
2. Gruppe F: Haupttransport nicht bezahlt durch den Verkäufer: Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Transport.
- FCA (Free Carrier): Der Verkäufer übergibt die Ware einem beauftragten Frachtführer am vereinbarten Ort.
- FAS (Free Alongside Ship): Der Verkäufer stellt die Ware am Kai bereit, der Käufer ist für den Versand verantwortlich.
- FOB (Free on Board): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Beladung der Ware auf das Schiff.
3. Gruppe C: Haupttransport bezahlt durch den Verkäufer: Hier trägt der Verkäufer die Hauptkosten für den Transport
- CFR (Cost and Freight): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Ankunft des Schiffes im Bestimmungshafen.
- CIF (Cost, Insurance and Freight): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Ankunft des Schiffes im Bestimmungshafen sowie die Transportversicherung.
4. Gruppe D: Lieferung: Hier trägt der Verkäufer die meisten Kosten und Verantwortlichkeiten.
- DAP (Delivered at Place): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur vereinbarten Ankunftsstelle im Bestimmungsland.
- DPU (Delivered at Place Unloaded): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Entladestelle im Bestimmungsland.
- DDP (Delivered Duty Paid): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Ankunft an der vereinbarten Stelle im Bestimmungsland, inklusive der Zollabwicklung.
Incoterms sind wichtig, um Missverständnisse zwischen den Parteien zu vermeiden und klare Vereinbarungen über die Verantwortlichkeiten und Kosten zu treffen. Es ist entscheidend, die geeigneten Incoterms für den jeweiligen Handel auszuwählen und diese im Kaufvertrag oder in der Handelsvereinbarung klar festzuhalten.
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